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Alberta

Eigentlich war unser Plan, via Edmonton Richtung Yukon und dann Alaska zu fahren und die berühmten Nationalparks Banff und Jasper erst bei der Fahrt Richtung USA zu besuchen, um dem grossen Besucherandrang, der dort im Juli und August anscheinend herrscht, auszuweichen. Wir sind jedoch unserer Planung etwas voraus und entscheiden uns spontan, diese Parks bereits jetzt anzufahren. Wir freuen uns riesig.

Nach Red Deer - wo wir zum Glück Wifi finden und somit das erste Schweizer WM Spiel verfolgen können - fahren wir über Rocky Mountain House den schönen David Thompson Highway. Dieser Highway ist für kanadische Verhältnisse gut in Schuss (oftmals sind die Strassen mit Schlaglöchern und Unebenheiten gesät, und es rumpelt gewaltig in unserem Wohnmobil) und wir geniessen trotz nicht so schönem Wetter die atemberaubende Natur.

Über Mail haben wir mit den "Slow-Motions" Christiane und Birger auf einem Campground in der Nähe von Banff abgemacht. Als wir am späten Nachmittag dort ankommen, heisst es, leider ausgebucht. Das gibts doch nicht, normalerweise waren wir ja bis jetzt immer so quasi alleine auf den Plätzen. Wir lassen uns jedoch nicht so schnell abwimmeln und betteln, ob es nicht noch irgendwo ein kleines Plätzchen für uns gibt - tatsächlich, sie meint, wir sollen mal die Nummer fünf probieren, ist eigentlich für ein Zelt, aber vielleicht passen wir ja rein. Der Platz ist tipptopp für uns und wir können den Abend mit einem (oder zwei) Gläschen Wein zu viert geniessen!

 

Banff wurde im 19. Jh. durch seine Mineralquellen bekannt. Dabei spielten zwei Bahnarbeiter eines Trupps der Canadian Pacific Railway eine Rolle, der in der Nähe die Gleise über den Kicking-Horse-Pass verlegte. Sie kamen 1883 auf die Idee, die heissen medizinisch-wertvollen Quellen ihren Kollegen, die sich bei dem extremen Winter häufig mit Erkältungskrankheiten plagten, gegen Bezahlung zur Verfügung zu stellen. Wie das bei Geschäftspartnern manchmal so ist, gerieten die beiden über die Aufteilung des Geschäfts in Streit. Zwei Jahre später beendete die Regierung den Disput, in dem sie die Streithähne finanziell abfand und das Gebiet um die wertvollen Quellen unter staatliche Aufsicht stellte. 1887 wurde dem Antrag statt gegeben, hier den landesweit ersten, und somit heute ältesten Nationalpark zu errichten.

Das Wetter ist uns hold und die nächsten Tage sind strahlend sonnig mit angenehmen Temperaturen. Wir wandern was das Zeug hält, erklimmen in vielen Stunden die Berge mit ihren smaragdgrünen oder türkis-blauen Bergseen, wir sehen wilde Tiere en masse, Grizzlybären, Schwarzbären, Wapitis, Karibus, Dickhornschafe, Bergziegen und viele schöne, bunte Vögel.

 

Der Icefield Parkway gilt als eine der schönsten Panoramastrassen der Erde, und dies ist nicht zuviel versprochen. Alle paar Kilometer verspricht ein Lookout besonders spektakuläre Blicke zum Halten, Staunen und natürlich Fotografieren. Dutzende Gletscher, Berggipfel, Wasserfälle und türkisfarbene Seen folgen aufeinander. Manchmal wirkt alles wie eine gigantisch-perfekte Filmkulisse aus Hollywood!

Nach vier Tagen verlassen wir den Banff NP und machen einen kurzen Abstecher in den kleinen Yoho NP, wandern um den Emerald Lake und fahren anschliessend Richtung Jasper NP. Der Jasper NP ist mit einer Fläche von 10'878 km2 der grösste NP in den kanadischen Rocky Mountains. Er ist somit fast doppelt so gross wie der Banff NP, unglaublich. Die sonnigen Tage  ergehen auch hier wie im Flug beim Wandern und Biken - wir hoffen, dass ihr bei den Fotos keinen Überdruss an blauen Seen usw. habt.

 

Eine kleine Anekdote zum Schluss:

 

Am Samstag Abend hat man(n) wieder mal Lust auf ein grosses Stück Fleisch vom Grill. Er würzt das Stück genüsslich, schmeisst den Grill an und das Wasser läuft ihm im Munde zusammen. Ich rüste im Bus das Gemüse, um es auch auf den Grill zu tun. Einen Moment sind wir beide gemeinsam drinnen, plötzlich höre ich, WO ist mein Fleisch????? Wir haben nix gehört, nix gesehen, standen ca. einen Meter vom Tisch aber das Fleisch (300g) war weg!! Wir haben keine Ahnung, was für ein Viech das hätte sein können. Ein Eichhörnchen, ein Rabe, wohl kaum ein Bär.....Jänu, auf jeden Fall war es spurlos verschwunden und wir haben die Kartoffeln und das Gemüse genossen!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Doreen Düe (Donnerstag, 26 Juni 2014 12:11)

    Hallo! Verfolgen Eure Reise von Anfang an! Haben heute Euer Ombia-Brot gesehen! Sieht wie ein Dunkles aus! Mit welchem Mehl habt Ihr das gebacken? Gibt es Roggenmehl o.ä. in Kanada?
    Herzliche Grüße!

  • #2

    Denise (Freitag, 27 Juni 2014 03:18)

    hallo doreen. das brot ist mit weizenmehl gebacken! schwierig hier in kanada sind die zutaten in einer womo-technisch guten grösse zu finden, denn wo soll ich bitte schön zehn kilo mehl, fünf kilo zucker usw. verstauen ;-)??? aber dein blog ist ja suuper, habe grad das abo gelöst! liebe grüsse aus dawson creek.