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Yukon

In Watson Lake erreichen wir den Eingang des Yukons. In einer Broschüre habe ich den folgenden Satz gelesen: Yukon - Abenteuerspielplatz für die Seele! Und so erleben wir es auch, eine unglaubliche Weite, fast 80 Prozent des Yukon besteht noch heute aus ursprünglicher Wildnis mit 5.000 Metern hohen Gipfeln, bewaldeten Tälern, unberührten Gewässern und ungezähmter Tierwelt.

Der Yukon ist Heimat für 160.000 Karibus, 70.000 Elche, 22.000 Bergschafe, 6.000 Grizzlys und nur 34.000 Menschen, somit hat es für einen Menschen 15 km2 Platz. Die Tage hier sind unendlich lang im Sommer, um 23 Uhr scheint immer noch die Sonne und um vier Uhr ist es bereits wieder taghell. Im Winter wird es gut und gerne minus 40 minus 50 Grad. Wie die Menschen das in ihren Holzhäusern, wo eine gute Isolation von aussen nicht ersichtlich ist, aushalten, ist uns fraglich!

 

Und hier erleben wir auch unsere erste Panne. Wir sind an der Dumpstation in Watson Lake um den Bus wieder mal zu entleeren bzw. frisches Wasser aufzufüllen. Plötzlich hören wir ein leises "pfffff" - oje, der rechte Hinterpneu verliert langsam aber sicher Luft! Toll, es ist Sonntag Nachmittag, am Dienstag, 1.7. ist Canada Day und die Einheimischen haben somit ein verlängertes Wochenende. Und Watson Lake ist nun nicht grad ein so schöner Ort, der zum längeren Verweilen einlädt. Wir haben wohl noch das Ersatzrad, aber dieses ist auch schon gebraucht und wir müssen noch viele Kilometer fahren. Oben an der Strasse hat es einen - aus unserer Sicht hässlichen und völlig überteuerten Campingplatz, wir gehen da mal fragen....Der nicht wirklich freundliche Chef hilft uns nicht weiter, aber ein Gast hört unser Problem und sagt, einen Kilometer retour hätte es einen Tireshop und er habe den Mechaniker vor einer Stunde noch dort gesehen. Also nichts wie hin und siehe da, wir haben riesiges Glück. Innerhalb einer halben Stunde repariert uns der junge Herr das Rad. Er zieht einen riesigen Nagel raus, klebt einen Patch auf das Loch und montiert alles wieder. Erstaunt darüber, dass das so einfach ging, fahren wir etwas ausserhalb in den nahe gelegenen Provincial Park und übernachten dort. Am Morgen sehen wir, dass wir wieder Luft verlieren, oh mann!! Also wieder rechts umkehrt und zurück, und sie arbeiten auch am Montag! Er probiert es nochmals, meint aber schlussendlich, dass es leider nicht geht. Naja, wir kaufen einen günstigen Occasionsreifen und hoffen, dass dieser nun noch eine Weile hält. Glücklich verlassen wir das Kaff Watson Lake.

Gemächlich fahren wir den Alaska Hwy hoch, wechseln nach der Hauptstadt des Yukons auf den Klondike Hwy, welcher uns bis nach Dawson City führt. Dawson zählt 1.900 Einwohner, ist somit die zweitgrösste Gemeinde des Yukons. Wir fühlen uns wie bei Filmdreharbeiten des Bonanzafilms in dieser "Stadt", welche Ende des 19. Jahrhunderts durch den Klondike Gold Rush weltberühmt wurde. Mit der kostenlosen Fähre verlassen wir Dawson und folgen nun dem Top of the World Highway, wo uns nach 110 Kilometern der erste Grenzübertritt in die USA bevorsteht!

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