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Arizona III / New Mexico / Texas

Zum gefühlten 70. Mal fahren wir durch Arizona. Die etwas langweilige Strecke zieht sich endlos in die Länge, Meile um Meile geht es langsam vorwärts.

Phoenix

Die Grossstadt Phoenix lassen wir links liegen, fahren aber kurz danach zum Pinal Air Park. Hier „lagern“ überschüssige Zivilflugzeuge, die zumeist darauf warten, wieder genutzt zu werden. Mal sind es ein paar Hundert, mal auch ein paar Tausend, je nach Marktlage.


Tucson

Gegen Abend treffen wir in Tucson ein und haben Mühe, einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Campingplatz wollen wir nicht, auf BLM-Land (hier darf man normalerweise gratis stehen) werden wir von der U.S. Boarder Patrol weggeschickt, hier sei es zu gefährlich und beim Walmart ist es ausnahmsweise nicht erlaubt. Nach einiger Zeit finden wir das Casino und platzieren uns auf dem Parkplatz – wir statten ihm noch einen Besuch ab, es ist aber bei weitem nicht so schön wie die Casinos in Las Vegas.

 

Etwa acht Meilen südlich der Stadt liegt die Mission San Xavier del Bac, welche wir am nächsten Morgen besuchen. Erbaut 1795 von den Spaniern, ist die „Weisse Taube der Wüste“ heute eines der meist fotografierten Objekte Arizonas. Es erstaunt, dass man so etwas „Altertümliches“ in Amerika sieht.

 

Im nahen Pima Air & Space Museum verbringen wir anschliessend einige Stunden. Hier werden 280 Flugzeuge aller Jahrgänge sehr eindrucksvoll und interessant präsentiert.

Chiricahua National Monument

Nach dem vielen Fahren und den Grossstädten zieht es uns wieder in die Natur, wir steuern das recht abseits gelegene Chiricahua National Monument an. Dieses wurde 1924 errichtet, um der Natur einen schönen Teil des Coronado Forest mit seinen speziellen Felsformationen zu erhalten. Der kleine Campingplatz ist zu unserem Erstaunen schon voll, als wir eintreffen, also übernachten wir etwas ausserhalb im National Forest (hier kann man immer gratis irgendwo frei stehen).

 

Am nächsten Tag starten wir den Big Loop Trail, eine längere, sehr schöne Wanderung inmitten der Felsformationen.

 

Im Visitor Center bekommen wir den Tipp für einen weiteren Gratisübernachtungsplatz (BLM-Land) und glücklich und müde erreichen wir am Abend diesen friedlichen Ort fernab von Highways oder lauten Generatoren der Riesenwohnmobile.

 

Über herrliche Bergstrecken fahren wir die nächsten zwei Tage und erreichen erstmals den Bundesstaat New Mexico.

White Sands National Monument

Ungläubig staunen wir, blicken um uns und sehen nur weisse Sanddünen – das ist sowas von schön und eindrücklich, wir sind sprachlos. Dass es so etwas gibt?!

 

Viele Millionen Jahre benötigte es, bis aus einem verdunsteten See Meter grosse Kristalle übrig blieben, die dann durch den Wechsel von Frost und Hitze als auch zwischen Feuchtigkeit und Trockenheit immer mehr zersetzt wurden zu kleinen, weissen Sandkörnern. Von da an konnte die Winderosion ansetzen. Ein stetiger Südwestwind begann nun die Dünen zu formen.

 

Für mich ist das etwas vom Schönsten, dass ich je gesehen habe und ich könnte noch Tage lang hier rumlaufen und fotografieren. Aber leider gibt es keinen Übernachtungsplatz im National Monument und daher fahren wir weiter.

 

Und übrigens: An diesem 27. April feiern wir uns einjähriges Jubiläum „on-the-road“!

Carlsberg Cavern Nationalpark

Durch die Sacramento Mountains – wo wir eine bitterkalte Nacht verbringen – steuern wir bereits den nächsten Nationalpark an. Dieses Mal ist es keiner mit schönen Bergen und Landschaften, nein dieses unglaubliche Schauspiel spielt sich unterirdisch ab.

 

Und wie bei den Amerikanern so üblich, kann man wählen, ob man bequem mit dem Fahrstuhl oder zu Fuss in die Tiefe will. Natürlich machen wir uns zu Fuss auf den Weg, denn nur so wird einem die unglaubliche Tiefe bewusst. Der Abstieg dauert ca. 45 Minuten und bereits hier sieht man wunderschöne Formationen. Die anschliessende Besichtigung des Big Rooms dauert auf Grund seiner immensen Grösse nochmals eine Stunde. Ich bin eigentlich nicht wirklich ein Höhlenfan, aber diese beeindrucken mich sehr! Trotzdem bin ich froh, dass die 250‘000 bis 800‘000 hier lebenden Fledermäuse nicht alle auf einmal losgeflogen sind!

Guadelupe Mountains National Park

Dieser Park lässt sich nicht mit dem Auto erkunden, sondern nur zu Fuss. Daher ist er auch nicht so stark besucht, was gemäss unserem Reiseführer Einsamkeit und Natur pur verspricht. Mit dieser Erwartung erreichen wir den Campingplatz des Parks und werden enttäuscht - das haben wir uns anders vorgestellt. Dieser entspricht eher einem Parkplatz bei Walmart als einer inmitten von schönen Bergen und Natur. Natürlich sind somit auch die

schrecklichen Riesenwohnmobile der Amerikaner hier und lassen mit dem

Generatoren einstellen nicht lange auf sich warten.

 

Nichts desto trotz schreiben wir uns für zwei Nächte ein (er kostet wenigstens nur 8 Dollar pro Nacht) und starten am nächsten Morgen eine lange Wanderung, den Bowl-Trail. Eine wirklich lange Wanderung. Die längste Wanderung auf unserer Reise bisher. Nach siebeneinhalb Stunden und nach über 1‘000 Höhenmetern krieche ich fast auf allen vieren zum Bussli, froh, dass wir endlich angekommen sind. Aber sie war schön, muss ich sagen, und das Nachmittagsbier haben wir uns also redlich verdient!

Marfa

Auf der Weiterfahrt besuchen wir das McDonalds Observatory, eine der grössten Sternwarte der Welt. Leider ist die Besichtigungstour bereits vor 15 Minuten gestartet – so ein Pech. Jedoch findet abends um 21.30h ebenfalls eine statt, als wir jedoch fragen, wie viele Leute denn da so teilnehmen, meint die nette Empfangsdame, ja so gegen 250 Personen. Hä, waaas, sooo viele?!?! Als sie unsere ungläubigen Gesichter sieht, meint sie, es kann auch vorkommen, dass mehr als tausend Leute die Tour buchen. Ok, richtig, wir sind ja in Texas, hier ist alles ein bisschen grösser….Auf jeden Fall entscheiden wir uns für die Weiterfahrt, wir haben keine Lust, mitten in der Nacht vor dem Teleskop Schlange zu stehen.

 

Im kleinen Ort Marfa finden wir etwas ausserhalb den gesuchten Übernachtungsplatz. Eine Raststätte, von wo aus man anscheinend die „Marfa Lights“ sehen kann. Diese mystischen Lichter erscheinen an vielen Abenden am Himmel, über deren Ursachen die Wissenschaftler noch heute rätseln. Es gibt über 75 verschiedene Gerüchte, welche über die Entstehung der Lichter kursieren (inkl. UFO-Stories). Leider, leider tauchen an diesem Abend jedoch weder UFOs noch irgendwelche Lichter auf oder wir sehen sie einfach nicht.

Big Bend Ranch State Park / Big Bend Nationalpark

Atemberaubende Fluss- und Berglandschaften begleiten uns im vorgelagerten State Park Big Bend. Bald schon sehen wir den Rio Grande, der gar nicht so gross ist wie erwartet – aber schön, wie er sich durch die Gegend schlängelt. Und man glaubt es kaum, da kreuzen doch tatsächlich zwei Luchse vor unserem Auto auf. Sie sind aber auch sehr schnell wieder verschwunden, der eine jagt die Steilwand hinauf, der andere versteckt sich irgendwo in den Steinwürfen und Gebüschen unterhalb. Auch nach langem Suchen mit dem Feldstecher finden wir sie nicht mehr. Trotzdem, so etwas einmaliges, diese schönen, schüchternen Tiere in der freien Natur zu sehen! Wir finden einen einsamen und kostenlosen Platz zum Schlafen, geniessen den schönen Abend und die Ruhe, bevor es am nächsten Morgen in den Nationalpark geht.

 

Über eine lange Holperpiste fahren wir zum Santa Elena Canyon, wo man dem Rio Grande entlang mitten durch die hohen Felswände wandern kann. Es ist extrem heiss und wir entscheiden uns, zwei Nächte im höher gelegenen Campingplatz „Chisos Basin“ zu verbringen. Dort hängen wir einfach ein bisschen rum und planen etwas die nächsten Wochen in Texas und Louisiana.

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Kommentare: 1
  • #1

    Manuela (Freitag, 22 Mai 2015 21:19)

    Euer ,hänger-bild, ist der hammer und drückt ALLES aus: zufriedenheit, gelassenheit, freude, genuss, zeit haben, zusammenhalt, laisser-fair.... ihr habt sooooo recht! umarme euch manuela